Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Kreis Friedberg - S. 5

1914 - Gießen : Roth
Kreis Friedberg, bearbeitet von A. Ztorch. 5 Im zweiten Jahrhundert christlicher Zeitrechnung brachen aus der Oder- und Weichselgegend die Klamannen hervor und wendeten sich süd- wärts. Der Römer Probus aber drängte sie über den Neckar und die rauhe Hip zurück und zwang sie zu fester Knsiedlung. Sie wurden nun bis zu Anfang des 6. Jahrhunderts die Herrn unserer Gegend. Die Orts- namen Griedel (Gredewilre), Mörlen (Morwilre), Rendel (Ranttvilre), Vilbel (Felwilre) erinnern an sie. c) Frankenherrschast - Christentum in der Wetterau. Nach dem Siege des salischen Frankenkönigs Chlodwig I. (um 500 n. Chr.) kam die „Wedereiba" (Wettergau) unter das Machtgebiet der Franken, in welchen die Chatten, die später als Hessen erscheinen, auf- gingen. Mit dem Christentum wurden die rauhen Natursöhne zuerst durch römische Legionen oder durch Händler bekannt. Später kamen irische Glau- bensboten, wie Kilian, welche des Heilands Lehre verkündeten. 5lm erfolg- reichsten in der Missionstätigkeit für Hessen, Thüringen usw. war wohl der Angelsachse Winfried, genannt Bonifatius (f754). Wenn auch nur aus dunklen Sagen die Kunde klingt, daß der Kpostel der Deutschen auf den höhen der Taunusausläufer gepredigt und getauft habe, so dürfte doch aus dem Schreiben des Papstes Gregor Iii. von 732, in dem auch die Wetterauer aufgefordert werden, dem Bonifatius gehorsam zu sein, immerhin hervor- gehen, daß genannter Heidenmissionar in der Nähe von uns ein dankbares Wirkungsfeld gefunden hat. vom 11. bis 14. Jahrhundert wurde durch Stiftungen reicher Leute der Grund zu dem ungeheuren Reichtum und gewaltigen Grundbesitz der Kirchen und Klöster gelegt, die der Erzdiözese Mainz unterstellt wur- den. Ts entstand das prämonstratenserkloster zu Ilbenstadt 1123, die Zisterzienserabtei Arnsburg 1151, das Zisterzienser Schwesternkloster Marienschloß (Nockenberg) 1332, das deutsche Grdenshaus zu Niederweisel 1266, das 5lugustinerkloster 1260 und das der Franziskaner 1293, beide zu Friedberg. — In kirchlicher Hinsicht wurde die Wetterau von einem 5lrchi- diakonus (zu Mainz) und zwei Dekanen (zu Södel bzw. Friedberg und Roßdorf bei Windecken) verwaltet. Der geistliche Gberherr hielt jährlich zwei- oder dreimal in seinem Bezirk sogenannte Sendgerichte ab, aus welchen Irrlehren aufgespürt und zur Rechenschaft gezogen wurden. d) Gaugrafschaft, genten, Gemarkungen. Die Wettemu*) (wie die Gegend seit 736 genannt wurde) bildete, wie auch aus den Schenkungsurkunden der Klöster Lorsch, Fulda, Hersfeld her- *} Der frühere politische Legriff Wetterau überragte den heutigen geographi- schen bei weitem. 5lußer Friedberg rechnete man z. B. im Mittelalter auch noch

2. Kreis Friedberg - S. 37

1914 - Gießen : Roth
Kreis Friedberg, bearbeitet von A. Storch. 37 Im Juli 1900 wurde unter Leitung des Geheimen Bergrates Teck- lenburg-Varmstadt ein außerordentlich ergiebiger Kohlensäuresprudel er- bohrt, der in einer Minute 532 Liter Wasser liefert (d. s. etwa 766 Kubik- meter für den Tag). Dieses Wasser enthält außer freier Kohlensäure noch eine Anzahl Salze, wie Kochsalz, doppeltkohlensaures Natron, Jod-, Lithion- und Tisenverbindungen, die es zu Trink- und Badekuren bei rheu- matischen- und Herzleiden geeignet machen. Aus Vilbels Geschichte/) Zwar ist es nicht geschichtlich nachgewiesen, daß die Thatten in der Nähe der heutigen Stadt eine Niederlassung hatten, aber daß ein Thatten- stamm (die Mattiaker) im Besitz eines Gaues mit dem Hauptort lvies- baden gewesen ist, das weiß man. In den ersten Jahrhunderten christlicher Zeitrechnung wurden die Nö- mer, die Erbauer einer mächtigen Heerstraße und des Grenzwalles, der von der Donau über den Main nach dem Rhein zieht, Herren des Ge- biete?. Und dann erbauten sie Kastelle, in deren Schutz handelsnieder- lassungen entstanden. Die aufgefundenen Überreste aus der römischen Zeit beweisen, daß Vilbel ein Nömerort war. Kußer Mauerresten, Waffen und Tongefäßen wurde bei den Erdarbeiten zur Main-Weser-Bahn ein prachtvoller Mosaik- boden aufgefunden, der jetzt eine Zierde des Darmstädter Museums bil- det. Offenbar hat man es hier mit dem kunstvoll hergerichteten Unter- grund eines römischen Kaltwasserbades zu tun, das nach dem Schwitzbad aufgesucht wurde. Entweder bildete es den Zubehör einer öffentlichen Kur- anstatt, oder es war ein Teil der prunkvollen Hauseinrichtung eines reichen römischen Handelsherrn. Bis zu Ende des dritten Jahrhunderts christlicher Zeitrechnung währte die römische Herrschaft. Dann drängten die zum 5llamannenbund geeinten Völkerschaften der Main- und Mittelrheingegenden die Fremdlinge auf das Westufer des Rheines. Ruch Vilbel (aus Fela-Weide und wilre-Weiler, also Weidenweiler entstanden) war ein Wohnort der 5llamannen, die nach einer nicht verbürgten Kunde sieben schöne Höfe angelegt haben sollen. Zweihundert Jahre später wurden die Franken und die mit ihnen ver- einten Thatten oder Hessen die Besieger der Rlamannen und die Herren hiesiger Gegend (500). 5lls das einst so mächtige Geschlecht der Merowinger sang- und klang- los erloschen war, und die Karolinger an seine Stelle getreten waren, wurde aus einem Gebiete nördlich des Mains und aus dem Norden der heutigen Provinz Starkenburg der Wildbannbezirk ,,Dreieich", zu dem *) Haci;; ,, V) a i tz: Aus Vilbels geschichtlicher Vergangenheit. Geck: 5lus Vilbels Geschichte".

3. Kreis Friedberg - S. 4

1914 - Gießen : Roth
4 Heimatkunde des Erzherzogtums Hessen. Nr. 11. Ii. Aus der Geschichte der wetterau.*) Eine Geschichte der Wetterau >darf nicht als die eines besonderen Landes, als die eines einzelnen Volksstammes angesehen werden. (Es teilten sich ja verschiedene Herren in das Gebiet, und die Geschichte ein- zelner Teile hängt mit derjenigen solcher Besitztümer zusammen, die gar nicht zur eigentlichen Wetterau gehören, bezw. nicht mehr dazu gerechnet werden oder umgekehrt. a) Die Römer in der Wetterau. Das Volk des Kltertums, das seine Herrschast um die Gestade des Mittelmeers geschlungen hatte, war schon vor der christlichen Zeitrechnung bis an den Rhein vorgedrungen. Mit Casars ,,Denkwürdigkeiten über den gallischen Krieg" in der Hand, begleiten wir die streitbaren Römer über genannten Strom. Schon im Jahre 13 v. (Ihr. wurde die Festung Mainz errichtet. In den ersten 2 Jahrhunderten n. Chr. nahmen sie Besitz vom rechten Rheinufer und wurden auch die Herren unserer Wetterau. Sie schufen die heute z. B. auf dem Schrenzer bei Butzbach noch deutlich hervortretenden Befestigungen, wie holz-, Steintürme, Palisaden- gräbchen, Grenzgraben oder Limes und durchzogen ihr Gebiet zwischen Taunus und Main mit Straßen, die heute hier und da noch benutzt werden. Den Wall verstärkten sie an vielen Stellen mit Kastellen und Wachttürmen, um besonders gegen die jenseits des Limes hausenden Germanen geschützt zu sein. Man zählte 1000 Türme und 90 große Kastelle. Der schon ge- nannte Grenzgraben, der bei Grüningen im Kreise Gießen den nördlichsten Punkt in der Wetterau erreicht, zieht in nordsüdlicher Richtung an Pohl- göns, Butzbach, Hausen, Hochweisel, Fauerbach v. d. h., Langen- Hain vorbei über den Kühkopf auf die Kapersburg zu und bildet dann mit der Kreis- zugleich die Landesgrenze. Bei Butzbach, Langenhain, Friedberg waren römische Burgen (ähnlich der Saalburg bei Bad-Hom- bürg), an welche sich Handelsniederlassungen fügten. b) Chatten, Alamannen. Der deutsche Volksstamm, der vor den Römern die Gegend zwischen Main- und Lahnmündung bewohnte, waren die Thatten. vom römischen Kaiser Trajan wurden sie unterworfen und in den lirnes eingeschlossen, um im allgemeinen friedliche Bewohner dieses Gebietes zu werden. *) Siehe auch: Dieffenbach: Großherzogtum Hessen in Vergangenheit und Gegenwart, 1883. Soldan: Geschichte des Großherzogtums Hessen, 1896. Thudichum: Ivettereiba, eine Gaugeschichte, 1907. Dreher: Friedberg einst und jetzt, 1913.
   bis 3 von 3
3 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 3 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 1
2 0
3 11
4 1
5 3
6 0
7 1
8 33
9 9
10 1
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 1
17 0
18 4
19 5
20 0
21 1
22 0
23 0
24 0
25 0
26 4
27 2
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 1
35 0
36 7
37 6
38 10
39 4
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 4
46 0
47 0
48 3
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 3
6 1
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 1
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 1
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 1
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 3
66 1
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 2
74 0
75 0
76 1
77 1
78 0
79 0
80 0
81 0
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 1
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 1
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 2
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 1
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 1
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 0
79 0
80 0
81 1
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 0
93 2
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0
100 0
101 0
102 0
103 0
104 0
105 2
106 0
107 0
108 0
109 0
110 0
111 0
112 0
113 0
114 0
115 0
116 0
117 0
118 0
119 0
120 0
121 0
122 0
123 0
124 1
125 0
126 0
127 0
128 0
129 0
130 0
131 0
132 0
133 0
134 0
135 0
136 0
137 0
138 0
139 0
140 0
141 0
142 0
143 0
144 0
145 0
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 0
152 0
153 0
154 0
155 0
156 0
157 0
158 0
159 0
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 0
166 0
167 0
168 0
169 0
170 0
171 0
172 0
173 0
174 0
175 0
176 0
177 0
178 0
179 0
180 0
181 0
182 0
183 0
184 0
185 0
186 0
187 1
188 0
189 0
190 0
191 0
192 1
193 0
194 1
195 0
196 0
197 0
198 0
199 0